Samstag, 22. November 2014

Bilder #3


Meine "kleine" Klasse

3 Vögel auf Safari-Tour


 

Die Bücherei

Unsere neue Mitbewohnerin MOONY

Mangosaison

Der Ort Chitimba

Typischer Nachmttag: Mango essen und Bao spielen!

 

Der ganze Freiwilligentrupp

Sunset



11.11.14 - Öffentliche Verkehrsmittel in Malawi

Kürzlich (31.10.-03.11.) sind Carmen und ich für ein Wochenende nach Salima gefahren, weil dort eine Party von unseren Mitfreiwilligen stattfand und wir uns das Geschehen natürlich nicht entgehen lassen wollten. Salima ist für malawische Verhältnisse eine Stadt und liegt im Süden des Landes. Von unserem Ort Chilumba bis dorthin sind es etwa grob geschätzt um die 600km- also nicht gerade um die Ecke.
Die Feier fand im „Kuti Wildlifereserve“ statt - ohne gefährliche Tiere, dafür aber mit Strauß, Zebra und Co. War ziemlich amüsant die Feier, die Rückfahrt eher nicht so! Auf der Hinfahrt hatte zum Glück alles funktioniert, aber auf dem Rückweg wollte es nicht so recht.
Wir sind extra um 5:00 Uhr aufgestanden (nach etwa 1std. Schlaf), gefrühstückt und haben um 6:00 Uhr ein Fahrradtaxi zum Busdepot genommen. Bei einem Fahrradtaxi setzt man sich hinten auf den Gepäckträger (ist sogar gepolstert) und lässt sich durch die Gegend gurken- äußerst praktisch! 
Am Busdepot angekommen, stand auf einem Schild eines Busunternehmen, dass um 7:40 Uhr ein Bus nach Mzuzu fährt. Mzuzu ist nicht all zu weit von Chilumba entfernt und somit die nächst größere Stadt. Also ideal für Carmen und mich! 5 min. später kam ein Mann vom Busdepot zu uns und meinte: „Dieses Schild ist nicht mehr aktuell, der Bus kommt nicht. Etwa um 12:00 Uhr könnte ein Bus kommen, der nach Mzuzu fährt.“ Alleine die Worte „etwa“ und „könnte“ haben uns klar gemacht, dass wir uns auf diese Aussage lieber nicht verlassen sollten.
Also haben wir einen Minibus nach Lilongwe (Malawis Hauptstadt) genommen, weil von dort aus gute Möglichkeiten bestehen, einen größeren Reisebus nach Mzuzu zu bekommen. Diese Fahrt ging etwa um halb neun los, auch wenn wir schon um halb acht im Minibus saßen.
Man muss sich das folgendermaßen vorstellen, wenn man mit einem Minibus fährt: Ein Minibus ist ein Kleinbus  mit vier bis fünf Sitzreihen. In Deutschland würde man vielleicht höchstens 10 Insassen reinlassen. In Malawi sieht das etwas anders aus. Hier bietet ein Minibus Platz für 10-25 Personen, zwei riesige Maismehlsäcke, hier und da noch ein Huhn und was sonst noch an Gepäck transportiert werden muss. Beim Minibusfahren gibt es eine Faustregel: Setze dich niemals in einen leeren Bus rein, weil ein Bus erst losfährt wenn er komplett gefüllt ist und jede freie Ecke sinnvoll genutzt wurde. Jede Minibusfahrt ist somit ein kleines Erlebnis - jedoch beschwert man sich danach immer über Poposchmerzen, weil der Komfort eher zu wünschen übrig lässt. Schön ist auch, wenn man eine „Klischee Big - Mama“ neben sich sitzen hat, da besteht für den eigenen Hintern nicht mehr all zu viel Platz.
Nun aber zurück zu unserer Fahrt nach Lilongwe. Zum Glück hat alles funktioniert und wir sind um halb elf angekommen. In Lilongwe haben wir sogar direkt einen großen Reisebus gefunden (Minibus würde zu lange dauern) und die zwei letzten Sitzplätze bekommen. Carmen und ich super erleichtert, weil wir dachten es geht gleich los – Pustekuchen! Nach 1 ½ std. sind wir erst losgekommen. Schließlich kann man ja noch den Gang im Bus als Stauraum nutzen und reichlich Menschen dort hinstellen. Viele Menschen bedeutet automatisch mehr Geld. Auf Sicherheit wird da nicht unbedingt geachtet.
Schon als wir losgefahren sind hat bei dem Bus die ganze Zeit ein Lämpchen aufgeleuchtet und ein Signal laut gepiept. Hat den Busfahrer jedoch nicht so gestört. Gegen 17:00 Uhr (kurz vor Einbruch der Dunkelheit) musste der Bus plötzlich stoppen. Der Grund war, dass es Probleme mit den Bremsen gab. Nach kurzer Zeit konnte es dann aber doch weiter gehen, nur leider hat der Bus nach ungelogen 20m wieder angehalten, weil diesmal kein Sprit im Tank war.
Was also tun? Einfach mit den anderen Mitfahrern einen großen Laster anhalten und sich hinten auf die Laderampe setzen und damit 3 std. nach Mzuzu fahren. Dadurch das es dunkel war und wir starken Fahrtwind hatten war es extrem kalt. Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich hier eines Tages noch mal in Malawi frieren werde...
Gegen sieben/acht Uhr waren wir endlich da! Ein Weiteres Problem trat auf: Die Akkus unserer Handys waren leer. Da haben wir einen Mitfahrer gefragt, ob wir doch mal bitte sein Handy benutzen dürfen. Der Herr kam aus Kenia und konnte was ein Glück gutes Englisch. Mit dem Handy haben wir „BB“ angerufen. „BB“ ist der Bruder von unserem Schuldirektor und wohnt in Mzuzu – zu ihm haben wir einen echt guten Draht. Was ein Glück konnte er uns abholen, hat jedoch auch nochmal um die 10 min. gedauert.
An der Stelle (Nähe vom Busdepot) wo wir ausgelassen wurde war leider kaum noch ein Mensch. Man stelle sich vor: zwei blonde Mädchen, mit zwei großen Rucksäcken und etwas verlorenen Gesichtern. In der Dunkelheit und so ganz alleine haben wir uns nicht unbedingt sicher gefühlt. Ab und zu haben uns auch ein paar fremde Männer angesprochen. Was ein Glück kam der Kenianer (der mit dem Handy) kurze Zeit später zurück, weil er meinte, dass man zwei junge weiße Mädels in der Dunkelheit nicht alleine lassen könnte. Er hatte nämlich bei den Männer die uns angesprochen hatte kein gutes Gefühl und hatte große Sorge, dass sie uns hätten überfallen können.
Was ein Glück ist der Kenianer bis zu dem Zeitpunkt bei uns geblieben als BB mit dem Auto angekommen ist. Ich glaube, wäre der Kenianer nicht bei uns geblieben, hätte die Situation ganz anders ausgehen können...
Das war echt ein anstrengender Tag und ich war super erleichtert, als wir sicher in Bbs Haus angekommen sind. Solch einen 14 stündigen Trip brauche ich echt nicht nochmal!
War aber definitiv eine Erfahrung wert!